
Diplom-Ingenieurin Katrin Puth arbeitet seit 2014 als Projektingenieurin im Bereich HLK bei der HI Bauprojekt GmbH in Gera.
2016 übernahm sie die Projektleitung für den Neubau eines Laborgebäudes in Gießen. Sie betreut das Projekt von den ersten Entwürfen im Wettbewerb bis zur Fertigstellung der Montagearbeiten als Projektleiterin und Planerin – ihre bisher größte Herausforderung bei der HI Bauprojekt GmbH.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders gut?
Mein Job als Projektingenieurin ist nie langweilig, da es keine Routine gibt, sondern immer neue Aufgaben und neue Herausforderungen. Dabei reizt mich vor allem die Arbeit an immer wieder neuen Problemlösungen, die manchmal nur durch gemeinschaftliches Zusammenarbeiten möglich sind. Zudem besteht die Herausforderung darin, sich immer wieder auf unterschiedliche Menschen einzustellen und mit wechselnden externen Teams zusammenzuarbeiten, um ein Projekt erfolgreich zu verwirklichen.
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden? / Wie sind Sie zu dieser Berufsentscheidung / zu Ihrem heutigen Job gekommen?
Mein Traumberuf sollte immer eine geistige oder körperliche Herausforderung sein. Mein Ziel war es immer auch später gern zu Arbeit zu gehen und Abwechslung zu haben, eben nicht Jahre lang auf der gleichen Stelle in vorgefertigten Mustern zu treten.
Sicherlich hat auch der Beruf meines Vaters, der ebenfalls Projektingenieur war, meine Berufsentscheidung beeinflusst. In den Ferien habe ich ihn ein paar Mal zur Arbeit begleitet und so bereits früh Einblicke in seine Tätigkeit erhalten. Ich fand es interessant zu sehen wie die Planung verwirklicht wird und, dass der Planungsprozess nicht immer so geradlinig und einfach ist wie es klingt oder auf dem Papier scheint. Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass viel berechnet und getüftelt werden muss, denn Mathematik lag mir schon in der Schulzeit.
Rechnen und Planen hat mir also schon immer sehr viel Spaß gemacht und als Projektingenieurin kann ich diese Kombination ideal anwenden. Da es kein Einheitsgebäude gibt, fand ich es damals auch abenteuerlich - ein bisschen wie in der Forschung und Entwicklung – von der Idee zur Umsetzung, nur nicht ganz so langwierig und trocken wie reine Forschung und Entwicklung und mit 100 % Praxisbezug. Der Praxisbezug war für mich dann auch ein Hauptentscheidungsgrund. Ich wollte keinen reinen Bürojob, da ich ein recht aktiver Mensch bin. Außerdem möchte ich gern sehen und live erleben was daraus wird oder was vielleicht zu ideal geplant und dann nicht realisierbar war.
Wurden Sie in Ihrem Job jemals mit Vorurteilen konfrontiert? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen und wenn nein, wie würden Sie damit umgehen?
Vorurteile bleiben nicht aus. Mein Motto lautet: „Augen zu und durch“. Ich habe es bisher so hingenommen und meine Arbeit in gewohnter Art und Weise fortgesetzt. Menschen mit Vorurteilen denken oftmals ziemlich einseitig, aber das ignoriere ich einfach.
Welche Fähigkeiten muss man mitbringen, um sich in einem männlich geprägten Berufsfeld durchzusetzen und erfolgreich zu sein?
Um in einer männerdominierten Branche zu bestehen braucht es aus meiner Sicht vor allem Sinn für Humor. Aber auch ein dickes Fell und Durchhaltevermögen sollten nicht fehlen.
Welche Tipps möchten Sie angehenden Ingenieurinnen mit auf den Weg geben?
Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich selbst treu zu bleiben und den eigenen Weg zu finden, der zu einem selbst passt. Außerdem sollte man eine gewisse Schlagfertigkeit, das nötige Selbstbewusstsein an den Tag legen und sich nicht verstecken!