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Marina Shessler (Master of Engineering) arbeitet seit Anfang 2018 als Prozessingenieurin für Verfahrenstechnik bei der EPC Engineering & Technologies GmbH am Standort in Alzenau. Aktuell betreut sie ein Projekt im Bereich Polycarbonat. Neben den verfahrenstypischen Aufgaben ist sie auch für die Erstellung von Massenbilanzen und Prozesssimulationen verantwortlich.
Ihr Studium der Chemie- und Biotechnologie hat sie an der Hochschule Darmstadt absolviert. Nach einem Praktikum im Bereich Acrylic Monomers / Innovation Management / Verfahrenstechnik war sie bei einem Oberflächentechnik-Unternehmen als Masterandin tätig.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders gut?
Als Prozessingenieurin ist mein Aufgabengebiet sehr komplex und abwechslungsreich. Hier kommt nie Routine auf, denn sobald ein Projekt abgeschlossen ist, folgt schon das nächste mit neuen Herausforderungen.
In diesem Beruf kann ich meine Kenntnisse aus der klassischen Chemie und der Prozesstechnik ideal einsetzen und kombinieren.
Von der Prozessentwicklung bis zur Planung einer Produktionsanlage einschließlich Montage und Inbetriebnahme ist es ein langer Weg. Es fasziniert mich, nach Abschluss eines Projektes das Ergebnis nicht nur in Papierform zu sehen. Und es ist auch immer wieder beeindruckend, was man als Team gemeinsam erreichen kann – vor allem wenn die Arbeitsatmosphäre so angenehm ist - mir macht es viel Spaß im Team „Alzenau“ zu arbeiten.
Wurden Sie in Ihrem Job jemals mit Vorurteilen konfrontiert?
Bisher bin ich in meinem Job nicht ernsthaft mit Vorurteilen gegenüber Frauen in Berührung gekommen. Bei einem meiner ehemaligen Arbeitgeber habe ich mal von einem Kollegen zu hören bekommen, dass „Frauen den Männern die Arbeitsplätze wegnehmen“. Die Aussage war nicht böse gemeint und nicht gegen mich persönlich gerichtet, aber mir wurde in dem Moment bewusst, dass nicht alle Männer es akzeptieren, dass auch Frauen am Berufsleben teilnehmen.
Ich denke, das Thema „Vorurteile“ wird viel zu oft aufgegriffen und bei der Berufswahl junger Absolventinnen spielt vor allem der Einfluss von gesellschaftlich geprägten Stereotypen eine große Rolle. Viele Frauen fühlen sich in der Männerwelt nicht willkommen und entscheiden sich daher oftmals gegen typisch männliche Berufe. Bei EPC ist das allerdings nicht so! Hier sind alle gleichberechtigt und es gibt immer mehr Frauen – auch unter den Ingenieuren.
Welche Fähigkeiten muss man mitbringen, um sich in einem männlich geprägten Berufsfeld durchzusetzen und erfolgreich zu sein?
Um erfolgreich im Berufsleben zu sein, muss man einen starken Willen und eine Reihe von persönlichen Eigenschaften mitbringen. Das gilt aber sowohl für Frauen als auch für Männer. Oft aber haben Frauen es schwerer, sich durchzusetzen. Sie müssen beweisen, dass sie gleichwertig qualifiziert sind, um ernst genommen zu werden. Außerdem bin ich der Meinung, dass sie sich mehr auf ihr selbstbewusstes und souveränes Auftreten konzentrieren müssen.
Wie sehen Sie allgemein die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die sich in einem technischen Umfeld bewerben? Welche Karrierechancen sehen Sie für Frauen speziell in der Ingenieurbranche?
In den letzten Jahren hat sich hinsichtlich der Gleichstellung von Frauen viel bewegt. Glücklicherweise hat die Veränderung in den Köpfen längst begonnen. Es fehlen qualifizierte Fachkräfte und der akademische Nachwuchs soll diese Lücken schließen. Nach aktuellen Statistiken ist die Quote an weiblichen Studentinnen in technischen Studiengängen an den Hochschulen gestiegen. Auch in vielen Unternehmen sind Bewerbungen von Frauen sogar besonders willkommen. Diese Entwicklung finde ich sehr gut! Somit steigt auch der Frauenanteil in den technischen Berufen.
Ich denke, für Frauen es ist ein guter Zeitpunkt in die Ingenieurbranche einzusteigen. Vor allem die Erkenntnis der Unternehmen, dass eine Zusammenarbeit in gemischten Teams zur Effizienz und Kreativität beiträgt, bewegt viele Arbeitgeber gezielt mehr Frauen einzustellen. Das sollte viele Frauen motivieren sich für diesen Berufsweg zu entscheiden. Am besten hier bei EPC!
Welche Tipps möchten Sie angehenden Ingenieurinnen mit auf dem Weg geben?
Wenn eine Frau sich für einen technischen Beruf begeistert, soll sie ihren eigenen Weg gehen. Man darf sich jedoch nicht zu sehr an der Herangehensweise der Männer orientieren, sondern sollte sich als Frau treu bleiben.