
Diplom-Ingenieurin Nadine Müller arbeitet seit Anfang 2012 bei der EPC Engineering & Technologies GmbH. Zunächst war sie als Projektingenieurin im Bereich Verfahrenstechnik tätig. Vier Jahre später übernahm sie bereits eine Führungsposition als Projekt Managerin. In dieser ist sie für den Bereich Lebensmittel- und Biotechnologie verantwortlich und betreut Entwicklungs-, Innovations- und Industrie-Projekte.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job besonders gut?
In meinen Projekten werden viele komplexe Aufgaben aus verschiedenen Bereichen gebündelt. Die Verfahrenstechnik beinhaltet eine Vielzahl von Themenbereichen wie beispielsweise die Prozess- und Elektrotechnik, Bau- und Anlagenplanung, den technischen Einkauf oder auch Akquisetätigkeiten. Das macht mein Aufgabengebiet sehr abwechslungsreich und vielseitig. Es ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen und die Möglichkeit Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Bereits als Kind haben mich biologische und chemische Prozesse interessiert und ich wusste schon sehr früh, dass ich einen naturwissenschaftlichen Beruf ergreifen wollte. Mein Vater arbeitete in meiner Kindheit als Qualitätsmanager im Bereich Elektrotechnik und mein Großvater war Konstrukteur im Anlagenbau. Beide haben mich in den Ferien manchmal mit zur Arbeit genommen. Schon damals war ich besonders fasziniert von den Maschinen und den Produktionsabläufen. Diese Begeisterung von damals hat mich bis heute nicht losgelassen.
Wurden Sie in Ihrem Job jemals mit Vorurteilen konfrontiert? Wie sind Sie damit umgegangen?
Es passiert hin und wieder, dass man als Frau in Gesprächen stärker hinterfragt oder auch kritisiert wird. Aber aus meiner Erfahrung kann man mit Leistung und Wissen auch in einer Männerdomäne überzeugen! Ich bin mir einfach selbst treu geblieben und habe mich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Das hat immer Wirkung gezeigt.
Wie sehen Sie allgemein die Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die sich in einem technischen Umfeld bewerben? Welche Karrierechancen sehen Sie speziell in der Ingenieurbranche?
Ich schätze die Karrierechancen für Frauen in der Ingenieurbranche als sehr gut ein. Gut ausgebildete Fachkräfte, vor allem im Ingenieurwesen werden dringend gesucht – egal ob Mann oder Frau. Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Frauenanteil in den letzten Jahren gestiegen ist. Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass die Leistungen von Frauen in von Männern dominierten Branchen zunehmend mehr akzeptiert und anerkannt werden./p>
Welche Tipps würden Sie angehenden Ingenieurinnen mit auf den Weg geben?
Sie sollten mutig sein und vor allem auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen. Männlichen Kollegen, die versuchen aufzutrumpfen tritt man am besten mit Gelassenheit und Humor entgegen. Wichtig ist es vor allem, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.